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einzelarbeiten:

"Die Steinewerfer"

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Video v. Malerei, Bergbilder, Mane Hellenthal

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Videoprojektionen Wintringer Kapelle, außen

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"Die Steinewerfer"

Aktion, Video- und Installationsprojekt

variable Dimension

Die Steinewerfer ist ein partizipatorisches Interventionsprojekt, das zum erstmals im Rahmen von KUNST MACHT SCHULE an einem Gymnasium in Merzig (Saar) durchgeführt wurde. In der Arbeit wurden Themen wie das persönliche Erleben und Erfahren von Macht und Ohnmacht, Passivität und Aggression thematisiert.

Eine Holzkiste deren Vorderseite aus schlagfestem Kunststoffglas bestand wurde auf einem Abrissgelände aufgestellt. Die Teilnehmer des Projektes setzten sich abwechselnd in die Kiste. Im Außenbereich suchten sich die anderen Akteure Steine und fingen an den Probanden in der Kiste zu bewerfen. Hinter den aktiven Teilnehmern stand eine Person, die nur das Gesicht desjenigen filmte, der in dem Objekt saß, während eine Kamera im Inneren Aktivitäten im Außenbereich aufnahm.

Nach etwa 5 – 10 Minuten fand ein Wechsel statt, ein anderer Teilnehmer setzte sich in die Kiste.

Als Probanten boten sich Passanten, Schüler und Lehrer an sowie weitere ausgewählte Personen.

Der Mensch in der Kiste bleibt passiv, er ist den Blicken der Anderen ausgeliefert. Ein anderer Teilnehmer wirft mit viel Kraft und Gewaltintention einen Stein auf die sich im Inneren befindende Person und trifft mit einem Knall die Scheibe. Der ständige Wechsel führt dazu, dass jeder Proband beide Positionen einmal eingenommen hat. Abschließend werden die Teilnehmer interviewt.

Erstaunlich war, dass die Werfer zu Beginn der Aktion noch sehr zögerlich waren und gewisse Berührungsängste hatten, jedoch nach einer Weile jegliche Zurückhaltung ablegten und sich bemühten, so fest und zielgerichtet wie möglich auf das Gesicht der Person in der Kiste zu zielen. Sie sprachen sich ab und bemühten sich gemeinsam und in schnellstmöglichem Rhythmus zu werfen. Die Aktion erinnerte an einen Mob, der sich gemeinsam hochschaukelt und zu Dingen fähig ist, die jeder Einzelne alleine niemals durchführen würde.

In einem Raum wurden beide Videos auf gegenüberliegende Wände projiziert. Auf einer der Wände wird das Video des »Empfängers« (in der Kiste) gezeigt und auf der anderen Wand das Video der Steinwerfer. Die Videos wurden so geschnitten, dass sich die Personen immer selbst bewarfen.

Als Besucher wird man zum Grenzgänger einer zwiespältigen Situation. Man befindet sich am Schnittpunkt von Passivität und Aggression. Die Installation verändert die Aktion zu einem geschlossenen Kreislauf, in dem Täter und Opfer nicht nach schwarz und weiß unterschieden werden, sondern sich beide in den Grauzonen des eigenen Ichs befinden.

"Die Steinewerfer"

In einem Raum mit zwei gegenüberliegenden Wänden werden die Videos gezeigt. An eine der Wände wird das Video der "Empfänger" (die in der Kiste saßen) gezeigt und an der anderen Wand das Video der Steinwerfer. Die Videos wurden so geschnitten, dass sich die Personen immer selbst bewarfen. Als Besucher wird man zum Grenzgänger einer zwiespältigen Situation. Man befindet sich am Schnittpunkt von Passivität und Aggression. Die Installation verändert die Aktion zu einem geschlossenen Kreislauf, in dem Täter und Opfer nicht in schwarz und weiß unterschieden werden können, sondern sich beide in der Grauzone des eigenen Ichs befinden.

Film Gertrud Riethmüller
Videoprojektionen 2020 - 2020